Das Werk, das ich euch heute vorstellen möchte, ist ein echter Wälzer! Über 2000 Rezepte aus allen Regionen Italiens wurden in einem Buch gesammelt. Einen einzelnen Autor gibt es bei „La Cucina“ nicht: Die Accademia Italiana della Cucina hat aus dem ganzen Land Rezepte gesammelt und versucht damit, das Erbe der italienischen Küche zu bewahren.
Das Buch ist gegliedert in die folgenden acht Hauptkapitel: „Antipasti, Pizza & Saucen“, „Suppen“, „Pasta, Polenta & Reis“, „Fisch“, „Fleisch & Geflügel“, „Gemüse“, „Käse“ und „Desserts“. Darüber hinaus gibt es jeweils einen Index der italienischen Rezeptnamen, den Regionen und der Hauptzutaten. Bei der Fülle der Rezepte sind diese drei sehr hilfreich! Die Kapitel sind sehr unterschiedlich groß: Das kürzeste (Käse) hat gerade einmal 10 Seiten, während das längste (Pasta, Polenta & Reis) über 200 Seiten umfasst. Entsprechend groß ist auch die Auswahl an Rezepten und Zutaten und ich bin sicher, dass in diesem Buch für wirklich jeden Geschmack etwas zu finden ist. Zu jedem Rezept findet man den italienischen Originalnamen, eine deutsche Übersetzung, die Region, aus der das Gericht stammt und selbstverständlich Zutaten und Zubereitungsanweisung.
Das Spannende des Buches ist auch gleichzeitig einer der Nachteile im konkreten Gebrauch: Da es, wie schon erwähnt, nicht einen Autoren gibt, sondern ganz viele, sind auch alle Rezeptbeschreibungen sehr individuell. Da gibt es sehr ausführliche, welche, die extrem kurz sind und alles dazwischen. Die Angabe, wie groß eine Backform sein soll, fehlt beispielsweise im Großteil der Fälle. Diese Heterogenität ist allerdings gewollt, um den ursprünglichen Charakter der Rezepte zu erhalten und zu verdeutlichen, dass hier keine professionellen Kochbuchautoren am Werk waren. Spannend ist das auf jeden Fall, aber ich glaube, das Koch- und Backanfänger mit diesem Ansatz zu kämpfen haben könnten.
Was ebenfalls zu erwähnen ist: Das Buch verfügt über kein einziges Bild. Normalerweise ist das für mich ein No-Go, aber bei über 2000 Rezepten und fast 1000 Seiten mag man kaum daran denken, wie dick das Buch wäre, wenn es auch noch zu jedem Rezept ein einseitiges Bild gäbe. Wie gesagt: Normalerweise ein No-Go, bei diesem Buch aber vollkommen verständlich.
Rezepte, die ich bereits ausprobiert habe:
Barbajada: Heiße Schokolade mit Kaffeegeschmack. Sehr schnell und einfach. Das Buch war kaum eine Stunde hier, da stand dieses leckere Heißgetränk schon auf dem Tisch und damit ließ sich noch besser im Buch blättern.
Dolce di Zucca (Kürbiskuchen): Aus dem Piemont kam unsere zweite Kostprobe passend zum Herbst: Ein süßer Kürbiskuchen. Die Konsistenz erinnerte eher an eine Creme und nicht so sehr an einen festen Kuchen, obwohl ich ihn schon etwas länger gebacken hatte, als angegeben. Eventuell ist hier aber auch die deutsche Übersetzung verwirrend, schließlich lässt der Originalname lediglich auf eine süße Verarbeitung des Kürbis‘ schließen, aber nicht, dass es ein Kuchen werden soll. Der Kommentar eines Testessers war: „Joa… kann man essen, müsste es aber nicht morgen wieder geben…“ Begeistert waren wir ehrlich gesagt alle nicht, aber es war einen Versuch wert.
Affunnatielle (Paprika mit Ei): So sieht für mich klassische italienische Alltagsküche aus: Zutaten, die man oft im Haus hat oder leicht besorgen kann, einfache Zubereitung und ein guter Geschmack. Einzig das Schnippeln von einigen Paprikas und Tomaten benötigt Zeit. Ein gutes, solides Gericht.
Mein Fazit: An diesem Buch werde ich noch sehr lange zu kochen und backen haben. Ich denke, dass es nicht besonders geeignet ist, um es einem absoluten Anfänger in der Küche zu überlassen. Für etwas beübtere und experimentierfreudige Freunde der italienischen Küche ist das Buch aber eine wahre Fundgrube. Meine Nachkoch- / Nachbackliste ist jedenfalls um einige Punkte länger geworden!
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
„La Cucina“ ist eine Sammlung von Rezepten, die die Accademia Italiana della Cucina gesammelt hat. Das Buch ist im Callwey Verlag erschienen, hat fast 1000 Seiten und kostet Euro. Ihr könnt es beispielsweise direkt beim Verlag bestellen. KLICK!
Das Buch wurde mir vom Callwey Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung zum Buch bleibt davon natürlich unberührt.
Pingback: Rezension: Osteria | Cooking around the world
Pingback: Rezension: Deutschland – das Kochbuch | Cooking around the world
Bei diesem Buch sollte man/frau schon mal alles bei Mamma gelernt haben……..
Schönes Buch! Passt zu mir! Ich habe ja da noch mein persönlichen Fundus! 😉 Aber sicherlich sehr interessant! Liebe Grüße, Emmi
Ja, das Buch ist wirklich sehr interessant und wenn man es noch mit seinem oersönlichen Fundus und Erfahrungen ergänzen kann: Umso besser. 🙂
Liebe Grüße, Becky
Ha!!! Als ich bei dir gerade das Buch gesehen habe …. wusste ich,
DAS habe ich schon mal gesehen …
und tadaaaaaa …. im Schokohimmel … na klar … *klatsch*vorn*Kopf 😀
Der Wälzer hört sich echt gut an ….. naja … bald ich ja schon Weihnachten 😉
Liebe Grüße …. Katja
Oh ja, für Liebhaber der italienischen Küche ist das bestimmt ein tolles Präsent!
Liebe Grüße, Becky
Das ist die italienische Koch- und Backbibel! Ein Mega-Wälzer… Ich habe das Grießbrot ausprobiert und komplett versagt 😀 http://schokohimmel.wordpress.com/2014/04/21/mamma-mia-von-meinem-versuch-ein-suses-griesbrot-nach-la-cucina-zu-backen/ (es war aber trotzdem lecker).
Bei dem Buch fehlen mir auch echt die Bilder und manchmal etwas genauere Angaben/Erklärungen, aber bei der Fülle an Rezepten ist das leider nicht möglich 😉 .
Ja, deine Rezension hat mich unter anderem auch darin bestärkt, dass ich unbedingt dieses Buch genauer anssehen müsste. Das Griessbrot muss ich auch unbedingt noch ausprobieren, bei meiner Vorliebe dafür. 😉 🙂