Es gibt immer mal wieder so Bücher, bei denen ich mir denke: Dieses Buch hätte ich auch gerne geschrieben, nun hat es jemand anders gemacht… Dieses neue von Christian Hümbs gehört genau in diese Kategorie – zumindest was das Konzept des Buches betrifft.
Um was geht’s? Eine Weltreise anhand süßen Gebäcks. Im Buch finden wir 90 Rezepte aus aller Welt, die uns einen Teil der jeweiligen Küche näher bringen sollen. Dabei ist das Buch in 5 Routen (= Kapitel) eingeteilt, die sich oft grob geographisch orientieren. Die Rezepte sind – wie er auch im Vorwort schreibt – „typisch Hümbs“. Das heißt vor allem: Sehr genau, hier wird nichts dem Zufall überlassen und so hat man auch Grammangaben wie 58 g oder ähnliches. Ehrlich gesagt bin ich da eher die Freestyle – Bäckerin, wo es auf ein paar Gramm nie wirklich ankommt. Aber lieber etwas zu genau, als zu wenig – gerade für Anfänger.

Blick ins Buch // Quelle: DK Homepage
Die Rezepte sind ausführlich und gut erklärt, es gibt etwas für die unterschiedlichsten Schwierigkeitsstufen – vom einfachen Keks zur aufwändigeren Torte. Die Bilder sind ebenfalls schön, eher schlicht gehalten, mit einem klaren Fokus auf das Gebäck. Was mir im Buch allerings fehlt, ist ein wenig Vorstellung oder Hintergrund zu den Keksen und Kuchen. Zu Beginn der fünf Abschnitte gibt es zwar einen kleinen Text, zu manchen Rezepten auch einen kleinen „Fact“-Kasten, insgesamt hätte ich ein bisschen mehr Einordnung oder Erzählungen schön gefunden.
Rezepte, die ich bereits ausprobiert habe:
Chocolate Mud Cake: Eine Schokobombe aus einem Teig und drumherum schöner Ganache. Die Ganache musste ich aus Verträglichkeitsgründen etwas verändern. Der Boden wurde schön saftig, war allerdings etwas krümelig an den Rändern, was ein schönes Einstreichen etwas erschwerte. Das Rezept findet ihr schon auf meinem Science Blog, dort habe ich den Cake mit dem Mission Patch von Matthias Maurers Flug zur ISS dekoriert.
Biscoitos de Canela: Die kleinen portugiesischen Kekse erinnern mich ein wenig an Snickerdoodles, die Ummantelung ist aber noch zimtiger und nicht süß. Der Keks an sich ist sehr fein, nicht knusprig und eher kuchig. Ich kann mir gut vorstellen, dass es diese wieder geben wird.
Mein Fazit: Die Idee, sich anhand typischer Gebäcke einmal um die Welt zu backen, sprach mich sofort an und so freute ich mich sehr auf das Buch. Die ausprobierten Rezepte funktionierten gut und die Beschreibungen dazu sind ebenfalls gelungen. Schön hätte ich gefunden, wenn es kleine Einleitungstexte gegeben hätte, die uns etwas zum jeweiligen Gebäck erzählen. Gerade bei internationaler Küche finde ich das spannend und bereichernd für ein Rezept.
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Das Buch Back dich um die Welt“ von Christian Hümbs umfasst 224 Seiten, kostet 24,95 Euro und erschien im DK Verlag. Das Buch könnt ihr beispielsweise direkt beim Verlag, beim örtlichen Buchhändler oder bei Amazon bestellen.
Vielen Dank für die Bereitstellung als Rezensionsexemplar!