Russland: Schmandkekse

Heute geht es mal wieder für uns auf Reisen und das Ziel soll Russland sein! Dort gibt es natürlich viele Leckereien. Kvas habe ich im letzten Jahr schon einmal ausprobiert, Piroschki sind sehr lecker, die Osterspeise Pascha ist fein und den Borschtsch natürlich nicht zu vergessen. Mitgebracht habe ich euch aber etwas eher unbekanntes: Schmandkekse mit einer tollen Glasur!

Diese Kekse möchte ich euch heute aber nicht nur vorstellen, weil sie großartig schmecken, nein, ich verbinde mit ihnen auch eine ganz besondere Erinnerung… Als ich noch studierte, organisierte meine damalige Mentorin eine Tagungsreihe zusammen mit einer Göttinger Kollegin. Mehrfach im Jahr fuhren wir also mit einer kleinen Gruppe – bestehend aus der Professorin, einigen Promovierenden von ihr und mir – zu diesen Tagungen. Danach fand immer ein kleines, informelles Dinner statt, zu dem ich meist nicht blieb. An dem einen Tag aber schon und es kam, wie es kommen musste: Die Professorin und ich kamen sehr spät abends im Laufschritt im Göttinger Bahnhof an, vollkommen außer Puste und waren froh, gerade noch so unseren Zug erwischt zu haben! Dachten wir jedenfalls… Denn kaum war der Zug angefahren, kam uns das Ganze doch etwas komisch vor: Innen sah es doch verdächtig nach einem ICE und keinem IC aus, war die Fahrtrichtung nicht auch verkehrt?! Ihr ahnt es: Wir waren in unserer Eile in den falschen Zug gestiegen… Es folgte ein nächtliches Umsteigen in Hildesheim, verzweifeltes Suchen nach Alternativverbindungen nach Göttingen, Hannover und Bremen und einige nervenaufreibende Minuten. Letztlich lief alles glatt, wir bekamen Züge, kamen gut wieder nach Hause und unterhalten haben wir uns ebenfalls sehr nett. Und nicht zu vergessen: Kekse gegessen haben wir! Nicht irgendwelche Kekse, sondern genau diese russischen Schmandkekse, die mir mein Vater vorher noch gebacken und mitgegeben hatte.

Warum ich euch die Geschichte erzähle? Daniela sucht im Moment bei ihrem Blog-Event Nerd-Food. Als Mathematikerin war es natürlich Ehrensache für mich, dass ich mir etwas Schönes ausdenken würde. Also fing ich an zu grübeln und zu grübeln. Mein Freund (ebenfalls Mathematiker und dazu noch Informatiker) und ich waren uns sofort einig: Das Nerd-Food schlechthin ist Kaffee! Aber ein ganzer Beitrag über Kaffee? Dazu essen Nerds Pizza! Auch lecker, aber irgendwie mag die doch jeder… Und so kam ich nach einer Weile auf diese russischen Schmandkekse, von denen wir zu zweit eine große Box verdrückt haben, irgendwo zwischen Göttingen, Hildesheim und Bremen…

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Beim Backen dieser Kekse solltet ihr unbedingt darauf achten, dass ihr den Teig nicht zu dünn ausrollt (vgl. dazu noch das P.S. ganz am Ende) und die Kekse nicht überbackt. Wenn ihr das macht, bekommt ihr wunderbar weiche und saftige Kekse, die ein feines Aroma haben.

Zutaten:

Für den Teig:

2 Eigelb

120 g Zucker

120 g Margarine

1 EL Vanillezucker (oder etwas gemahlene Vanille)

300 g Schmand

400 g Mehl

1 Pck. Backpulver

Für die Glasur:

2 Eiweiß (kühlschrankkalt)

160 g Puderzucker

1-2 Backbleche, ausgelegt mit Backpapier

Zubereitung:

Zuerst den Teig zubereiten:

  • Dafür die Eigelbe mit dem Zucker verschlagen, dann die restlichen Zutaten dazu geben und alles zu einem homogenen Teig verarbeiten.
  • Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche oder auf Backpapier „ausrollen“ (vgl. P.S. unten) und mit beliebigen Formen ausstechen. Die einzelnen Kekse auf das vorbereitete Backblech legen.
  • Den Backofen auf 200 °C vorheizen und die Kekse blechweise backen. Die Kekse sollen am Ende schön aufgegangen und ganz leicht braun sein.

Die Glasur während der Backzeit zubereiten:

  • Dafür die Eiweiße mit dem Puderzucker schaumig schlagen.
  • Die heißen Plätzchen mit der Glasur bestreichen und trocknen lassen.

Приятного аппетита!

P.S. Der Teig ist ziemlich weich, deswegen ist „ausrollen“ eigentlich nicht so richtig möglich. Man kann den Teig zwischen zwei Lagen Backpapier legen und glatt drücken oder rollen. Das funktioniert recht gut. Beim Ausstechen solltet ihr nicht zu kleine Formen nehmen. Die andere Möglichkeit ist, dass ihr vom Teig kleine Stücke abnehmt, sie zu Kugeln formt und diese auf das Backblech legt. So erspart ihr euch einen Kampf mit dem Teig… und schlecht sehen diese Kugeln gebacken auch nicht aus:

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Und falls ihr auch noch etwas Nerdiges beitragen wollt, könnt ihr hier klicken:

2. Bloggeburtstag - Blogevent NERD-FOOD

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7 Antworten zu Russland: Schmandkekse

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  3. Anna C. schreibt:

    Ganz ohne Mehl? Das ist ja wirklich was besonderes…

  4. Daniela schreibt:

    Namnamnam 🙂 Die Kekse schauen verdammt lecker aus, Becky!
    Freut mich, dass du beim Blogevent mitmachst und das Rezept ist inzwischen abgespeichert. Meine Kollegen werden sich demnächst in der Kaffeerunde darüber freuen.
    Viele Grüße, Daniela

  5. jessa herself schreibt:

    Wuah, gut zu wissen, dass ihr nach dem Chaos wieder gut Zuhause angekommen seid! Die Kekse sehen sehr, sehr lecker aus!
    Liebe Grüße
    Jessa

    • Becky schreibt:

      Ja, zwischendurch habe ich schon überlegt, wo man vielleicht in Hannover um die nachtschlafende Zeit noch unterkommen könnte. 😉 Aber letztlich lief alles glatt und es bleibt eine nette Geschichte und schöne Erinnerung. 😉
      Die Kekse sind wirklich klasse, man kann sie auch prima ohne Aufregung essen. 😉
      Liebe Grüße, Becky

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