Wenn ich an Prager Küche denke, denke ich an Knödel, an Mehlspeisen, an Mohn und alles ist irgendwie gemütlich-deftig und passt perfekt in den Herbst und Winter. Geht euch das auch so?
Entsprechend war ich auch deswegen ganz froh, dass es im Juli zwei Wochen lang recht kühl war und ich aus diesem Buch kochen konnte – bei 30 °C hatte selbst ich keine große Lust auf Germknödel, Kartoffelgugelhupf, Gewürzkuchen und Co. Im Buch erwartet uns vor allem eine große Bandbreite an Gerichten aus Böhmen, Mähren und Schlesien. Immer wieder spannend finde ich an dieser Küche, dass sie eine unheimliche Wärme und Heimeligkeit ausstrahlt. Die Küche ist leider relativ fleischlastig, das macht die Auswahl für Vegetarier auf den ersten Blick schwieriger, dank der vielen Mehlspeisen hatte ich aber keine Probleme, meine Ausprobierliste zu füllen! Die Zutaten sind leicht zu beschaffen und so kann man eigentlich direkt loskochen oder -backen. Was ich allerdings erwähnen möchte, ist, dass nicht alle Rezepte bis ins Detail ausformuliert wurden. Sie erinnern manchmal an Antworten von Müttern oder Omas, die einfach einen Teig zusammenrühren und durch ihre Erfahrung genau wissen, wie er aussehen muss. Als Neuling in der Küche dürfte man mit diesem Buch öfter mal ratlos dastehen. Das ist ein bisschen schade. Wer Mut und Gespür hat für das Kochen, der findet hier aber tolle Rezepte und Gerichtideen.
Das Buch verspricht neben den Rezepte auch „kulinarische Spaziergänge“ und genau das liefert es auch: Viele Fotografien aus der Stadt, spannende Geschichten und Restauranttipps vervollständigen das Buch und machen es in der Kombination zu einem tollen Reiseführer.
Rezepte, die ich bereits ausprobiert habe:
Germknödel: Ich liebe Germknödel! Leider bin ich meist etwas zu faul, sie selbst zu kochen, weswegen es sie nicht so häufig gibt. Mit diesem Rezept könnte sich das allerdings ändern. Die Zubereitung war mir neu, das Ergebnis überzeugte aber auf ganzer Linie! Man stellt einen Hefeteig her, formt Knödel, kocht diese in Wasser, reißt sie anschließend auf und füllt sie mit der Füllung der Wahl. Das macht die Sache so viel einfacher und alltagstauglicher! Mein Rezept findet ihr schon HIER. Dieses verblogge ich auf Wunsch gern ebenfalls noch.
Buchteln: Noch so ein Wohlfühlessen… Hier habe ich mich für eine Mohnfüllung entschieden, denn zum einen liebe ich auch Mohn, zum anderen passen Mohn und Prag für mich perfekt zusammen. Der Teig war ehrlich gesagt recht zickig, von der Füllung habe ich über die Hälfte noch übrig, das Ergebnis war trotzdem sehr lecker!
Mein Fazit: Das Buch gefällt mir sehr gut, die Rezepte strahlen eine tolle Heimeligkeit aus – ich weiß auch nicht, wie Mehlspeisen das immer wieder schaffen. Empfehlen würde ich es allerdings nur geübteren Köchen, denn lange nicht alles wird im Detail erklärt und man muss immer mal wieder improvisieren.
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Das Buch „Prager Küche“ von Hana Rigo umfasst 285 Seiten, kostet 29 Euro und erschien im Braumüller Verlag. Das Buch könnt ihr beispielsweise direkt beim Verlag, beim örtlichen Buchhändler oder bei Amazon bestellen.
Vielen Dank für die Bereitstellung als Rezensionsexemplar.
und das wo ich grade dieses Wochenende wieder mal einen böhmischen Knödel fabriziert habe…
Gutes Timing. 😉