Schweden… Das ist ein Land, was für viele direkt mit einer Sehnsucht verbunden ist… Viele, die ich kenne, haben schon einen oder mehrere Sommer in Schweden verbracht. Auch ich war mit meiner Familie einen Sommer in einem hübschen, kleinen Ferienhaus. Auch im sehr frühen Frühling, der eher noch ein Winter war, war ich schon dort und beide Reisen hatten ihren ganz eigenen Charme. Schön ist das Land auf alle Fälle – zumindest für alle, die auch gern mal ein wenig Zeit für sich in der Natur haben.
Marie Langenau hat ebenfalls viele Sommer in Schweden verbracht, bei ihren Großeltern. Geschrieben hat sie nun ein Buch, was die 100 besten Rezepte ihrer Großmutter versammelt und uns einmal mit durch alle Jahreszeiten nimmt! Auf den Tisch kommt, was schmeckt und was Saison hat. Im Frühling und Sommer gibt es entsprechend viel Gemüse, frische Kräuter und ähnliches. Im Herbst und Winter gibt es dann mehr deftige Gerichte, die wärmen. Vegetarier haben hierbei trotzdem eine ganz gute Auswahl, wobei die Schweden einfach gern Fisch und Fleisch essen und diese auch in diesem Kochbuch nicht stiefmütterlich behandelt werden. Süßes Gebäck gibt es ebenfalls einiges und eines sieht verlockender aus, als das andere. Kurze Randnotiz: Die berühmten Zimtschnecken fehlen in der Sammlung erstaunlicherweise.
Typisch schwedisch, kommen die meisten Rezepte ohne allzu vielen oder gar extravaganten Zutaten aus. Auch die Schwierigkeitsstufen sind eher gering, sodass man kein riesiges Fachwissen oder Übung in der Küche braucht, um die Gerichte auszuprobieren.
Bestehen tut das Kochbuch allerdings nicht nur aus leckeren Rezepten, sondern auch aus jeder Menge Bilder! Zu jedem Gericht gibt es eine passende Fotografie, oft auch mit Natur im Hintergrund und fertig zum Essen beim Picknick oder Herbstspaziergang. Oben drauf kommen dann noch zahlreiche, fernwehanfachende Bilder schwedischer Natur! Eine besonders persönliche Note bekommt das Buch durch ebenfalls zahlreiche Familienbilder, hiervon bin ich nicht der allergrößte Fan, aber sympathisch und glücklich wirken die gezeigten Menschen auf jeden Fall.
Rezepte, die ich bereits ausprobiert habe:
Camembert mit gebackenen Tomaten: Etwas ähnliches gibt es bei uns recht regelmäßig: Camembert, der im Ofen gebacken wird (ich lege immer Hefeteig darum, das gibt tolle Brötchen automatisch mitgebacken). Hier gibt es noch ein Topping aus Tomaten, Balsamico, Nüssen (oder Sonnenblumenkernen, bei uns) und Honig darüber. Eine klasse Kombi!
Auberginen im Blätterteig: An das Rezept habe ich mich nicht direkt gehalten, aber mich davon inspirieren lassen und so nehme ich es einfach trotzdem mit auf – die zentralen Bausteine sind gleich geblieben. Angebratene Aubergine kommt mit Ziegenkäse und roten Zwiebeln auf Blätterteig und wird knusprig gebacken.
Krumelurer: Krumelurer heißt so etwas wie „Kringel“ und bezieht sich offensichtlich auf die Form dieses Gebäcks. Gefüllt sind die Hefeteilchen mit einer Marzipan-Butter-Mandel-Füllung. Unheimlich lecker, nichts für die Diät, aber was soll’s…
Mein Fazit: Der Titel ist in diesem Fall wirklich gut gewählt: „Nordische Sehnsuchtsküche“. Denn Sehnsucht kann man beim Durchblättern des tollen Buches auf jeden Fall bekommen! Die Rezepte gefallen mir: Sie sind vielfältig, absolut alltagstauglich und holen einem ein Stückchen Schweden nach Hause. Insgesamt ein absolut rundes Buch, was ich gerne an jeden Schwedenfan weiterempfehle!
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Das Buch „Nordische Sehnsuchtsküche“ von Marie Langenau umfasst 255 Seiten, kostet 19,99 Euro und erschien im Christian Verlag. Vielen Dank für die Bereitstellung als Rezensionsexemplar.
Das Buch könnt ihr beispielsweise direkt beim Verlag, beim örtlichen Buchhändler oder bei Amazon bestellen.