Der Ursprung des Croque Monsieur liegt in Frankreich, dort wird er im Ofen hergestellt, ist ein schnelles, einfaches Bistro-Essen und schon lange beliebt. Eine witzige Trivia-Geschichte ist, dass der Croque Monsieur vor ziemlich genau 100 Jahren das erste Mal in einem literarischen Werk erwähnt wurde und zwar in Marcel Prousts „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Im Prinzip also genau der richtige Zeitpunkt, uns diesem leckeren Soulfood zu nähern.
Dieser Croque Monsieur ist eine etwas aufgemotzte Version, die sich aber trotzdem noch sehr leicht und schnell zu Hause umsetzen lässt. Die Zutatenliste ist zwar nicht super-kurz, aber letztlich kommen alle Zutaten einfach in eine Schüssel und werden auf das Brot gestrichen. Das längste an der Zubereitung ist das Reiben des Käses – wer hier fertig geriebenen verwenden möchte, braucht für die komplette Zubereitung keinesfalls länger als 10 Minuten. Übrigens: Wenn ihr auf den Croque Monsieur noch ein Spiegelei gebt, habt ihr eine Croque Madame…
Zutaten:
300 g Hartkäse (im Original Gruyère, Emmentaler oder Cheddar funktionieren ebenfalls wunderbar)
1 Eigelb
1 EL Sahne
1 EL Worcestershiresauce
1 1/2 TL Dijon Senf
1 TL Cayennepfeffer
Je eine gute Prise Salz und Pfeffer
6-8 Scheiben Weißbrot (ohne Kruste), am besten Brioche
Zum Braten: Etwas Butter und Öl
Zubereitung:
- Zuerst den Käse auf einer Reibe reiben (grobe Späne) und dann mit allen anderen Zutaten vermischen – außer dem Brot und Butter und Öl zum Braten.
- Die Käsemischung dritteln und auf jeweils eine Scheibe Brot streichen, die anderen drei Scheiben daraufsetzen und etwas festdrücken.
- In einer Pfanne das Fett bei mittlerer Hitze heiß werden lassen und dann die Sandwiches nacheinander und von beiden Seiten anbraten, bis die Scheiben knusprig und braun sind. Auf etwas Küchenpapier legen und von überschüssigem Fett befreien. Heiß servieren!
Guten Appetit! Enjoy!
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Ihr habt dieses oder ein anderes meiner Rezepte ausprobiert? Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen! Gerne mit Bild für meine Nachgemachtseite!
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Das Rezept stammt aus dem frisch erschienenen Buch „Comfort Food“ von Russell Norman. In dem Buch hat der Restaurantchef aus New York seine liebsten Wohlfühlgerichte gesammelt, die es auch bei ihm im Restaurant gibt. Das Konzept von Spuntino ist es, die amerikanische Interpretation italienischer Gerichte in einer einfachen Umgebung zu servieren. Die Gerichte sind deswegen oft gar nicht schwer oder brauchen besonders viele Zutaten, teilweise sind sie so einfach, dass ich mich kaum getraut hätte, sie hier auf meinem Blog als Rezept vorzustellen. Aber gerade solche Rezepte machen uns allen am Ende doch am meisten Spaß, ist es nicht so? Oft haben wir wohl alle ähnliche Kindheitserinnerungen, die interessanterweise auch ähnlich sein können, wenn wir in ganz unterschiedlichen Ländern und Kulturen aufgewachsen sind. Die Gerichte im Buch sollen einen Wohlfühlfaktor bedienen, nicht so sehr pompös aussehen. Leider sind sehr viele Rezepte im Buch nicht vegetarisch, was mir die Auswahl erschwerte.
Zusätzlich zu den Rezepten gibt es immer wieder kleine Geschichten vom Autor und jede Menge Bilder aus New York, die alle sehr stimmungsvoll und eher etwas melancholisch wirken. Außerdem werden zwischendurch einige Stadtteile mit ihren Eigenheiten vorgestellt, sodass man auch gleich noch für die nächste New York – Reise im Buch blättern kann.
Mein Fazit: Was mir am meisten an diesem Buch gefiel, ist die Tatsache, dass es für mich sehr rund und persönlich wirkt. Die Bilder sind toll, das Essen sieht appetitlich aus und passt immer gut zum Konzept. Leider ist es sehr fleischlastig. Empfehlen würde ich es vor allem New York – Liebhabern, die sich von gutem, einfachen Essen und atmosphärischen Bildern inspirieren lassen wollen.
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Das Buch „Comfort Food“ von Russell Norman umfasst 300 Seiten, kostet 32 Euro und erschien im Prestel Verlag.
Vielen Dank für die Bereitstellung als Rezensionsexemplar.
Das scheint mal ein Buch für mich zu sein- für meine Mittagspausen-Küche sind solche schnellen unkomplizierten Sachen grade richtig, und oft fehlt es ja doch etwas in Inspiration.
Oh, dein Croque Monsieur schaut lecker aus! Das Buch klingt auch toll, muss ich gleich mal im Buchladen suchen! LG, Marlene