Heute habe ich einen Ausflug nach Litauen mit euch vor! Mit diesem Beitrag haben wir dann das Baltikum auch komplett besucht: In Lettland waren wir bereits zwei Mal – einmal gab es eine heiße Schokolade, das andere eine kalte Schwarzbrottorte – und in Estland haben wir herzhafte Käse-Plätzchen probiert, die einen wunderbar unaussprechlichen Namen tragen. Leider kann ich euch nicht sagen, wie das heutige Gericht in der Originalsprache heißt, aber ich kann so viel sagen, dass es sich um einen mišrainė (= Salat) mit kiaušinėlis (= Ei) und sūris (= Käse) handelt.
Als ich den Käse-Ei-Salat heute so fotografierte, fragte ich mich, warum leckere Dinge oft irgendwie nicht so richtig fotogen sind. Ist euch das auch schon mal aufgefallen? Beispielsweise Risotto: Super lecker, auch noch leicht gemacht und deswegen absolut als Soulfood geeignet! Aber hübsch aussehen? Wohl eher nicht… Oder so ein einfacher, ehrlicher Bananenkuchen: Ebenfalls super-lecker, variantenreich und schnell gemacht! Aber sieht er besonders hübsch aus? Nicht unbedingt… Es gilt also mal wieder: „Die inneren Werte sind die wichtigeren!“
Und genau das gilt auch für das heutige Rezept: Ich gebe zu, dass der Salat vom reinen Anschauen her die wenigsten vom Hocker reißen dürfte. Aber mal ehrlich: Gekochte Eier, geraspelter Käse, schöne Kräuter und all das verbunden durch eine samtige Mayonnaise. Könnt ihr da widerstehen? Ich jedenfalls nicht und so kommt hier das großartig kurze Rezept für euern neuen Lieblingssalat oder Brotbelag:
Zutaten:
2 Eier, hartgekocht und geschält
150 g fester Käse (Emmentaler o.ä. eignen sich am besten)
1 Knoblauchzehe (kann man natürlich auch weglassen)
2 EL Mayonnaise
Frischer Dill, klein gehackt (da ich Dill nicht mag, habe ich stattdessen Petersilie verwendet)
Salz, Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung:
- Die Eier klein schneiden, den Knoblauch schälen und klein hacken und den Käse reiben.
- Mit allen weiteren Zutaten verrühren, noch einmal nach Geschmack abschmecken und genießen.
Skanaus!
Das Rezept stammt übrigens aus dem Buch „So frühstückt die Welt“. In diesem Buch wurden Geschichten und Rezepte rund um das Frühstück gesammelt. Unterteilt sind sie in drei Kapitel – Deutschland, Europa, die Welt – und insgesamt werden dabei einige interessante Frühstückstraditionen rund um die Welt beleuchtet. Immer wird ein Land durch eine Person oder eine kleine Gruppe von Personen repräsentiert, die ihre persönliche Geschichte zu diesem Gericht erzählen darf und dabei ein oder mehrere Gerichte vorstellt. Der litauische Käse-Ei-Salat erinnert beispielsweise Denise Wachter an viele Sommer bei ihren Großeltern und Verwandten in Litauen. Auffällig ist, dass viele Menschen, die hier ihre persönlichen Geschichten beisteuern durften, Blogger sind, in Food-Redaktionen arbeiten oder ähnliches. So kann man allerdings gleichzeitig auch noch gleich ein paar neue Blogs entdecken. Eingestreut sind zusätzlich ein paar Kurz-Infos zu weiteren Ländern – diese Idee gefällt mir sehr gut, weil man so einen noch besseren Überblick über die weltweiten Frühstücksgewohnheiten bekommen kann. Alle Rezepte sind sehr leicht umsetzbar, meist sehr schnell zuzubereiten und die Bilder wirken sehr realitätsnah. Alle Personen wurden scheinbar zu Hause besucht, dort entstanden sowohl Bilder von ihnen selbst, als auch von ihren Gerichten. Das sorgt dafür, dass dieses Buch sehr persönlich wirkt, was immer gut ist. Super ist ein ausführlicher Glossar am Ende des Buches, in dem unbekanntere Zutaten kurz erläutert werden. Ein Register hätte ich schön gefunden, da aber alle Rezepte im Inhaltsverzeichnis aufgeführt wurden, ist das Fehlen nicht weiter dramatisch.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen! Mit rund 15 (ausführlich) vorgestellten Ländern bekommt man natürlich nur einen kleinen Einblick, aber die Auswahl der Länder ist dafür vielfältig.
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Das Buch „So frühstückt die Welt“ von Melanie Jonas, Margitta Schulze Lohoff, Holger Talinski und Diana Müller umfasst 160 Seiten, kostet 19,90 Euro und erschien in der Edition Delius.
Vielen Dank für die Bereitstellung als Rezensionsexemplar.
Oh, der Salat hört sich total gut an! Mit Ei und Käse bekommt man mich immer, und dann noch zusammen in einem Gericht! 🙂 Den speichere ich gleich mal ab. Liebste Grüße, Carina
Das freut mich! 🙂 Der Salat ist wirklich toll und SO lecker. Wenn du ihn mal ausprobiert hast, berichte gern. 🙂
Liebe Grüße zurück, Becky
Ach und das Buch, das könnte mir bestimmt auch gefallen!
Ich würd ja den Dill beibehalten, der hat so ein feines Aroma!
Und bin gerade auch an einer Art Auflauf… im erkalteten Zustand läßt er sich besser posrtionieren und schaut unter Umständen auch besser aus- sofern der Auflauf die Chance kriegt kalt zu werden.
Ich glaube auch, dass Dill sehr gut zu dem Salat passt! Nur leider mag ich ihn so gar nicht, deswegen habe ich ihn nicht benutzt.
Ja, wenn du den Auflauf bis zum Kaltwerden verteidigen kannst, ist das eine Möglichkeit. 😉
Ich glaube sofort, dass das schmeckt.
Und was die Fotos angeht, da gibt es ja auch den umgekehrten Fall…..superschöne Fotos für ein superlangweiliges Gericht.
Oh ja, er schmeckt wirklich sehr gut. 🙂
Und du hast vollkommen Recht: Manches Mal hatte ich auch schon wunderschöne Bilder, aber leider konnte das Ergebnis geschmacklich gar nicht überzeugen und so haben es dann auch schöne Bilder nicht auf die Blogs geschafft…
Einfach und von Becky als lecker zertifiziert, das ist doch was für mich! Danke für das Rezept!
Was für ein lieber Kommentar, ich danke dir dafür! 🙂
Das sieht doch gut aus! Aber du hast schon rech, oft schmecken Sachen toll sehen aber gerade auf Fotos fruchtbar aus. Wie man z.B. halbwegs vernünftig Aufläufe fotographiert ist mir immer noch ein Rätsel… Der Salat klingt lecker und das Buch auch interessant. Ich werde bei Gelegenheit mal einen Blick reinwerfen. Liebe Grüße, Tring
Danke schön. 🙂
Oh ja, Aufläufe sind auch so ein Thema! Das sieht auf Bildern immer irgendwie wie Gemansche aus, obwohl sie doch so toll sind!
Den Salat solltest du unbedingt mal ausprobieren, der ist wirklich lecker – ich esse mal gleich die Reste auf. 😉
Liebe Grüße, Becky