Vor einiger Zeit saß ich mit einer Freundin in einem Café in Riga und wir haben nichts Böses ahnend heiße Schokolade bestellt. Das ist bei ausgesprochenen Schokoladenliebhabern wie uns an sich ja nicht weiter ungewöhnlich, aber ehrlich gesagt wurde ich auf so eine Bestellung hin davor noch niemals gefragt, ob ich denn eine zum Essen oder eine zum Trinken möchte. Natürlich waren wir neugierig und bestellten beides. Die Schokolade zum Trinken war im Prinzip eine ganz normale heiße Schokolade: Schokoladig, heiß, lecker. Die zum Essen war allerdings ein echter Knaller! Wir bekamen jeweils eine kleine Espressotasse, die gefüllt war mit einer unheimlich cremigen Masse. Ich weiß gar nicht, wie ich es genau beschreiben soll, es war keine Mousse, kein Kakao, nein, am ehesten ähnelte diese Masse wirklich geschmolzener Schokolade.
Leider konnte (oder wollte) uns die nette Bedienung auch nicht genau sagen, was denn alles in der Tasse gewesen war, aber es dürfte dem Geschmack nach vor allem Schokolade gewesen sein, vermutlich mit etwas Milch oder Sahne aufgeschlagen, damit sie nicht so schnell wieder hart wird.
Von diesem Erlebnis habe ich mich gewissermaßen inspirieren lassen und präsentiere euch hier meine persönliche heiße Schokolade nach Rigaer Art. (Dies hier ist also kein original lettisches Rezept, sondern eine schokoladige Hommage an Riga.) Diese heiße Schokolade ist sehr dick und mächtig, aber noch zum Trinken und nicht ganz so dick wie die heiße Essschokolade aus meiner Geschichte.
Da die Schokolade sehr mächtig ist, plant pro Person nur eine kleine Kaffeetasse ein, selbst ausgemachte Schokoholics werden nicht mehr auf einmal vertragen.
Zutaten (für 2 kleine Kaffeetassen):
150 g Schokolade (60% oder nach Belieben mehr oder weniger)
150 ml Milch
n. B. zusätzliche Gewürze wie beispielsweise Zimt, Kardamom, Paprika, Chili
Zubereitung:
- Die Schokolade grob hacken und mit allen anderen Zutaten in einen Topf geben.
- Langsam bei geringer Hitzezufuhr und unter ständigem Rühren die Masse erhitzen, bis die Schokolade komplett geschmolzen ist.
- In Tassen füllen und warm genießen.
Labu apetīti!
Da lebe ich ein halbes Jahr in Riga und mir entgeht sowas! Unfassbar! Weißt du noch, wie das Café heißt? Das klingt super! 🙂
Bist du noch in Riga? Im Moment nicht, oder? Schade, denn das Café war wirklich toll. 🙂
Der Name war „Double Coffee“, ich glaube, das ist dort eine kleine Kette, zumindest haben wir davon mehr als einen Laden gesehen. Wir haben zwei Mal in dem bei der Petrikirche gegessen (auf der Seite des Haupteingangs).
Alles klar! Ja, das ist dort eine Kette 🙂 Das stimmt, ich bin leider nicht meht da, mein Auslandssemester ist jetzt schon ein Jahr her 😦 Aber ich werde sicher wieder vorbeischauen, Riga ist eine tolle Stadt! 🙂
Ja, Riga ist wirklich toll. Ich war nur eine gute Woche dort und hätte noch deutlich länger bleiben können – zu sehen hätte es auf jeden Fall noch mehr gegeben. Nächstes Mal möchte ich auch unbedingt etwas von der Umgebung sehen!
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Oh, ich liebe heiße Schokolade zum Löffeln!! Die italienische und spanische heiße Schokolade ist auch immer eher „Pudding“. Ich glaube, die rühren noch Stärke rein.
Bei Rausch in Berlin am Gendarmenmarkt kann man auch pure geschmolzene Schokolade bestellen – serviert in einer Espresso-Tasse. KÖSTLICH!!!
Ja, das stimmt, da kommt noch etwas Stärke mit rein und die Variante mag ich ehrlich gesagt auch viel lieber als die niederländische.
Den Berlin-Tipp muss ich mir merken und bei nächster Gelegenheit auf jeden Fall ausprobieren! Danke schön. 🙂
Mir fällt gerade ein, dass die heiße Schokolade in Budapest auch eher zum Löffeln war! Hach 🙂
Die Schokolade in Riga war einfach fabelhaft! Das Einzige, was auch nur ansatzweise an den Genuss herangekommen ist, war die geschmolzene Schokolade, die mir zusammen mit einer Tasse heißer Milch zum Selbsteinrühren in einem Pariser Straßencafé serviert worden ist…
Das klingt auch sehr verlockend, aber an die Rigaer Schokolade denke ich immer wieder SEHR gern zurück. 🙂